Island könnte man kurzerhand als rau, wetterumtost und kaum besiedelt beschreiben, aber auch rudimentär, faszinierend und dramatisch passt. Oder man belegt die Insel faktisch, wo auf einer Fläche von guten 100.000 qkm knappe 320.000 Menschen leben, was einer Bevölkerungsdichte von etwas über 3 Personen pro qkm entspricht. Im Vergleich zu uns Deutschen mit 225 Menschen/qkm, der schiere Wahnsinn. Doch in diesem einzigartigen nordischen Land steckt viel, viel mehr und es lohnt sich genauer hinzusehen, denn dieses geologische Lavaspektakel inmitten des Nordatlantiks bietet reichlich von dem, was im dicht besiedelten, urbanisierten Zentraleuropa kaum mehr erkennbar bzw. möglich ist. Ein Besuch Islands ist wie eine Urgewalt – wie eine Reise in eine längst vergangene Zeit. Klammert man den umtriebigen Großraum Reykjavik, in dem fast 180.000 Isländer leben, aus, dann erlebt man wilde, ungezügelte, menschenleere Natur; sei es nun in Form atemberaubender Landschaftsszenerien, tosender, urwüchsiger Wassermassen oder stetig wechselnder klimatischer Bedingungen. Mächtige, jahrtausende alte Gletscher stehen im krassen Gegensatz zu brodelnd und zischend an die Erdoberfläche drängenden heißen Quellen, die dem Besucher an unzähligen Stellen die enorme Macht des Erdinneren vor Augen führen. Island ist geprägt von Vulkanen und Wasser, das u. a. den zahlreichen Permanenteismassen entspringt, die etwa 11% des Landes bedecken. Nicht umsonst heißt Island im englischen „Iceland“, das „Eisland“. Die zweitgrößte Insel Europas, nach Großbritannien, ist also ein wettergepeitschter, urwüchsiger Naturraum, der Outdoorfans ganz besondere Entfaltungsmöglichkeiten bietet – wohlgemerkt – in Europa! Seien es nun Wanderer, Radfahrer, Allradspezialisten, erlebnishungrige Enthusiasten oder Busrundreisende, hier kommt jeder auf seine Kosten und zwar ohne den anderen im mindesten zu stören. Noch gehört Island zu den touristischen Geheimtipps, doch schon jetzt kommen jedes Jahr mehr Besucher, als das Land Einwohner zählt. > weiterlesen <